Was ist ein schlechter Link? Teil 2

Im ersten Teil haben wir von fiesen, über Software generierten Links, von Backlinks, die im Footer oder in der Sidebar sitzen und über unerfreuliche Nutzererlebnisse gesprochen. Darüber hinaus wissen alle Interessierten jetzt, was Links von Satelliten-Domains und Links aus privaten Blognetzwerken sind. Sicher kennen die „alten SEO-Hasen“ bereits die unterschiedlichen Strategien hinter den Links und versuchen in der Regel, solche Black-Hat-Strategien zu vermeiden. Damit deutlich wird, welcher Linkaufbau schädlich sein kann, gehen wir mit dem zweiten Teil des ABAKUS Leitfadens „Was ist ein schlechter Link?“ noch mehr in die Tiefe.

Was ist ein schlechter Link? Teil 2

Hier stellen wir weitere schlechte Links vor, erklären warum ein zu schneller Linkaufbau zu vermeiden ist und warum massenhaft „harte Anchors“ (konkurrenzbehaftete Linktexte), beispielsweise gesetzt in Presseportalen, Foren oder in Blogkommentaren, kontraproduktiv sein können. Wir gehen auf das Thema der Bad Neighbourhood ein und erklären die Verschleierung von Links. Daneben beziehen wir uns auch immer wieder auf die Suchmaschine Google, die bestimmte Handlungen abstraft, da vorrangig immer ein optimales Nutzererlebnis bei Google im Vordergrund steht.

Linkhetzerei

Zu schnell gesetzte und zu viele Links innerhalb kürzester Zeit können sich negativ auswirken. Insbesondere ohne ein solides Backlink-Profil. Veröffentlicht ein Webmaster so einzigartigen und hochwertigen Content, dass er zu diesem viele Backlinks erhält (Linkbait), dann stellt das ein sehr positives Zeichen für Google dar. Kommen aber tausende von Links aus unseriösen Quellen innerhalb kürzester Zeit, ist das Spamming.

Linktausch

Der Link resultiert aus einem Tauschgeschäft, zum Beispiel einem Link- oder Bannertausch. Oft hat der Webmaster auch noch mit anderen Partnern einen Linktausch initiiert. Dies kann ab einer bestimmten Masse negative Konsequenzen haben, insbesondere wenn beim Linktausch die Thematiken der Webseiten untereinander zu weit voneinander abweichen. Dem muss hinzugefügt werden, dass so ein vermeintlicher Linktausch auch auf natürliche Art und Weise geschehen kann. In diesem Falle werden die Links jedoch in den meisten Fällen nicht zeitgleich gesetzt.

Unterschieden wird zwischen dem reziproken Linktausch (Bild 1) und dem nicht-reziproken Linktausch (Bild 2).

reziproker Linktausch

nicht-reziproker Linktausch

Links von Link-Netzwerken (wie beispielsweise PBN)

Das größte Merkmal von Link-Netzwerken ist, dass sie untereinander vernetzt sind. Diese Netzwerke verkaufen Backlinks an Unternehmen, um so zu versuchen, das Ranking der verlinkten Seiten zu verbessern. Erkennbar sind diese Webseiten zumeist an wenig oder keinem besonderen Informationsgehalt und manchmal auch am Impressum. Es kommt vor, dass Unternehmen selbst solche Link-Netzwerke für sich erschaffen. Link-Netzwerke entstehen mit dem Hintergrund, bestimmte Websites durch Verweise aus dem Netzwerk bei Google zu stärken. Das kann jedoch ganz schnell nach hinten losgehen und sich nachteilig auswirken.

Links einer Bad Neighbourhood

Von einer Bad Neighbourhood wird gesprochen, wenn sich eine Webseite in schlechter Nachbarschaft befindet. Zum Beispiel, wenn auf einem Server andere Webseiten gehostet werden, die von Google als Spam-Linkpages klassifiziert oder aus anderen Gründen negativ bewertet wurden (z. B. aufgrund ihrer Thematik wie Porno- oder Glücksspiel-Webseiten).

Ob dies als gefährlich einzustufen ist, hat der ehemalige Chef des Google Web Spam-Teams, Matt Cutts, in einem Video im April 2013 zwar verneint, gleichzeitig aber auch ein Beispiel vorangeführt, bei dem es einen Hoster gab, der 27.000 Pornoseiten hostete und auf dem selbigen Server zwei legitime Webseiten, die dann durch diese Nähe abgestraft wurden. In dem Fall war das Verhältnis entscheidend. Auch wenn es wenige Auswirkungen haben kann, wollten wir diese Seiten nicht unerwähnt lassen.

Hinweis: Um zu prüfen, welche Webseiten, neben der eigenen, auf dem gleichem Server und unter derselben IP-Adresse liegen, bietet sich unser Tool „SearchOnIP“ aus dem SEO DIVER Tool Center an.

Was ist ein schlechter Link? SEO Diver

Kauflinks (Z. B. eBay-Links)

10.000 Backlinks aus Blogkommentaren für 50,- € lautet die Anzeige bei eBay Kleinanzeigen. 100% Google freundlich, Penguin, Panda und Kolibri sicher, einzigartig und nischenähnliche Inhalte. Bitte glauben Sie das nicht.

Links von Link-Farmen

Linkfarmen gelten als besonders minderwertig. Sie bieten keinen Mehrwert und quasi keine Inhalte. Websites aus Linkfarmen werden mit einer hohen Anzahl an Links gefüttert, um das Ranking angeblich zu erhöhen. Erkennbar sind Link-Farmen an zumeist irrelevanten bzw. auch  gescrapten Inhalten und an vielen, thematisch nicht zusammengehörigen Links auf den URLs. Sie sind explizit dazu erstellt, um dort viele Links unterzubringen.

Massenlinks aus Presseportalen, Foren, Verzeichnissen, unter Blogkommentaren und in Gästebüchern

Oft verhält es sich so: Je einfacher es ist, einen Backlink von einer Webseite zu erhalten, umso weniger wertvoll ist er. Wer kontinuierlich auf Kommentarlinks unter Blogbeiträgen oder Links in Gästebüchern setzt, dazu vielleicht noch mit einem automatisierten Standardtext, immer präsent die Webseitenadresse hinterlegt, riskiert als Verbreiter von Spam-Content angesehen zu werden.

Presseportale, Foren, Verzeichnisse und Blogs werden von solchen Links, noch dazu mit einem harten Anchor, teilweise überschwemmt. Googles’ Matt Cutts teilte in der Vergangenheit mit, dass diese aggressive Linksetzung im Zusammenhang mit minderwertigem Content ein deutlicher Verstoß gegen die Google-Webmaster-Richtlinien ist.

Links aus sogenannten Gastbeiträgen

Ein fortbestehendes Verlinken aus Gastbeiträgen heraus ist ebenfalls eine spammige Praktik und allein solche Anfragen an den Webmaster stellen bereits eine klare Missachtung der Google-Qualitätsrichtlinien dar. Gastbeiträge sind eine wunderbare Art, um gute Inhalte zu verbreiten. Aber eine lauwarme Contenterstellung mit Copy-Paste-Inhalten oder Texten mit wenig Informationsgehalt, nur um Links in diesem unterzubringen, ist ein NoGo. John Mueller von Google rät außerdem dazu, Inhalte und Informationen anstatt über Gastbeiträge nur noch auf der eigenen Webseite zu veröffentlichen.

Irreführende Links

Dies ist der Überbegriff für Links, die Informationen versprechen, die nicht eingehalten werden. Lautet der Anker-Text des Links beispielsweise „Vielfältige Reiseangebote“ und hinter dem Link verbirgt sich lediglich ein einziges trauriges Reisenagebot, dann passt die verweisende Webseite nicht zum versprochenen Inhalt bzw. Thema. Hier  entsteht nun genau das negative Nutzererlebnis, wovor uns Google eigentlich bewahren möchte und die Bounce-Rate (Absprungrate) wird sicher hoch sein.

Linkverschleierung (Cloaking)

Ein weiterer, negativer Link ist jener, der zu einer unerwarteten Seite führt. Also zu einem ganz anderen Ziel, als der eigentliche Linktext dem User verspricht. Der Nutzer findet unter dem Link nicht die benötigten Informationen, sondern es verbirgt sich dahinter sozusagen „der Wolf im Schafspelz“. Man gelangt beispielsweise auf eine vorher nicht ersichtliche Verkaufs- oder sogar auf eine Spam- bzw. virenbehaftete Webseite. Und gegenüber dem Google-Bot verhält es sich wieder anders, ihm wird nochmals eine andere Seite widergespiegelt als dem Nutzer. Diese URL-Verschleierungstaktik nennt man auch Cloaking.

Links zu Doorway Pages (Brückenseiten)

Der Nutzer gelangt über einen Link auf eine Keyword optimierte URL, welche wiederum auf eine MadeforMoney-Zielseite weiterleitet. Manchmal wird man sogar über mehrere Domains um- beziehungsweise weitergeleitet. Dabei handelt es sich jedoch nicht um eine in der Regel harmlose 301- oder 302-Weiterleitung, hier wird der Nutzer bewusst auf Zwischen- und Zielseiten geführt, die er nie vorhatte zu betreten.

Weitere Ablenkungsmanöver

Andere Techniken, die in der Vergangenheit gerne angewendet wurden um Suchmaschinen auszutricksen, waren beispielsweise Links in weißer Schrift auf weißem Hintergrund oder auch Links, die durch HTML-/CSS-Coding aus dem sichtbaren Bereich ausgeblendet wurden.

Weitere Techniken waren das Platzieren von Text hinter einer Grafik oder einem Bild und Links, die sich hinter einem unauffälligen Zeichen, zum Beispiel einem Satzzeichen wie Punkt, Komma oder einem Trennstrich verstecken. Oder der Trick, einen Link über eine „unsichtbare“ Schriftgröße von 0 Punkt zu verstecken.

Anmerkung: Google erlaubt jedoch bestimmte Inhaltssegmente auszublenden, sofern es sich um eher unbedeutende Seitenelemente handelt.

Zu guter Letzt… Hacking/Spam

Was nun, wenn alle Regeln befolgt wurden, aber die Webseite angegriffen wird und auf einmal überall Fremdlinks im eigenen Quellcode platziert wurden? Ein zweites Szenario, ebenso gravierend: Was, wenn auf meine Webseite Links verweisen, die von Spam-Link-Directories kommen? Und ich davon nichts weiß? Leider, Unwissenheit schützt vor Strafe nicht… Google fragt Sie hinterher nicht, ob eine Einverständniserklärung zur Linksetzung unterzeichnet wurde! Prüfen Sie also regelmäßig Ihre Backlinks und sorgen Sie so kontinuierlich für eine sichere Webseite.

Im vorherigen Abschnitt unserer Artikel-Reihe „Was ist ein schlechter Link?“ haben wir weitere schlechte Linkarten vorgestellt. Wir sprachen von massenhaft gesetzten Backlinks in Presseportalen oder unter Blogkommentaren und wir haben erklärt, was das Cloaking, die Verschleierung von Links, mit sich zieht. Außerdem sind wir auf den Linktausch eingegangen und haben erläutert, was einen reziproken Linktausch von einem nicht-reziproken Linktausch auszeichnet.

In diesem letzten Teil möchten wir Ihnen nun einige hilfreiche Tipps geben, wie Sie Ihr Linkprofil im Auge behalten können. Und hierbei unterscheiden wir nicht zwischen Links, die Sie selbst gesetzt haben und zwischen Links, die vielleicht sogar unwissentlich gesetzt wurden. Bei einer regelmäßigen Überprüfung ergibt sich DAS saubere Linkprofil, welches sich eigentlich jeder Webseitenbesitzer wünscht. Es sei denn, Sie praktizieren lieber Black Hat-Praktiken?

Viel Spaß nun beim Lesen dieses letzten Absatzes, der einige hilfreiche Tipps aus dem Hause ABAKUS zum Linkaufbau beinhaltet!

Wie kann ich mich vor schadhaften Links schützen?

Stellen Sie sich folgendes Szenario vor: In der Google Search Console wird die Nachricht angezeigt, dass Ihre Webseite in eine (Teil-)Penalty geraten ist, zum Beispiel aufgrund von unnatürlich wirkenden, eingehenden Links. Jetzt sollte schnellst möglichst gehandelt werden, meistens ist es dann sogar schon fast zu spät.

Neben den Informationen, welche die Google Search Console preisgibt, können die nachfolgenden Tipps zur Behebung der Abstrafung helfen, so dass zeitnah ein Antrag auf Neuüberprüfung gestellt werden kann.

Vorbeugung vor schadhaften Links

Damit es erst gar nicht zur Abstrafung kommt, sollten die Offpage-Entwicklungen stetig beobachtet werden:

•    Checken Sie regelmäßig Ihr eigenes Backlinkprofil!
So erkennen Sie Auffälligkeiten. Führen Sie dazu eine Backlink-Analyse zur Überprüfung der eingehenden Links, Anzahl der eigehenden Links sowie der verweisenden Seiten und Anker-Texte durch. Vergleichen Sie das Verhältnis an Links von Webseiten gegenüber der Anzahl an Domains und verschiedener IP-Adressen. 40 Links von ein und derselben Domain oder einer ähnlichen IP-Adresse bestechen nicht gerade durch Diversität linkgebender Seiten. Für die Sichtung des Backlinkprofils empfehlen wir neben dem SEO DIVER das Tool von Ahrefs.

•    Wägen Sie die Anzahl an Nofollow- und Dofollow-Links ab!
Gehen auf eine Webseite nur Dofollow-Links ein, wirkt dies wie künstlich erzeugte Backlinks und den Wunsch auf viel Linkkraft. Jedoch haben wir berichtet, dass auch Nofollow-Links auf ihre Art wirkungsvoll sind. Generell sollte ein harmonisches, branchenabhängiges Gleichgewicht an Nofollow- und Dofollow-Links angestrebt werden. Dasselbe gilt natürlich auch für ausschließlich eingehende Nofollow-Links!

•    Sie wollen wissen, ob eine linkgebende Webseite eine expired Domain oder eine Domain mit einer Bad Neighbourhood ist?
Mit der Wayback Machine oder anhand einer Backlinkanalyse der linkgebenden Domain, kann dies aufgezeigt werden.

•    Sie haben auffällige eingehende Links entdeckt?
Dann können Sie die Webseitenbetreiber anschreiben und um Entfernung dieser Links bitten. Manchmal sind die Betreiber jedoch nicht greifbar oder antworten in der Regel nicht umgehend. Für eine Korrektur so eines Eintrages empfiehlt es sich, allerdings erst in zweiter Instanz, diese Backlinks anhand einer Ausschluss-Liste, der sogenannten Disavow-Liste, für ungültig zu erklären. Diese Liste kann manuell über die Google Search Console eingereicht werden.

•    Prüfen Sie die internen und ausgehenden Links von Ihrer Webseite regelmäßig!
Sind Broken-Links dabei, die ein schlechtes Nutzererlebnis bieten? Mit dem Firefox Add-on Pinger können Sie dies überprüfen, denn es zeigt Ihnen alle aktiven und inaktiven (Broken-)Links. Sichten Sie in Ruhe die verlinkten Seiten, auch manuell. Verweisen die Links zu Seiten, die durch ein negatives Verhalten auffallen? Eine „toolfreie“ Sichtung ist genauso sinnvoll, denn das eigene Bauchgefühl ist i. d. R. gut darin einzustufen, ob es sich um eine vertrauenswürdige oder weniger vertrauenswürdige Seite handelt.

•    Überprüfen Sie immer wieder die Sichtbarkeitswerte Ihrer Webseite und suchen Sie nach Auffälligkeiten!
Sehen Sie sich auch an, wie sich die statistische Sichtbarkeit der auf Sie verweisenden Webseiten verhält. Dazu bietet sich gängige SEO Tools an. Schwankungen sollten genau unter die Lupe genommen werden.

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Der LinkCheck über den SEO DIVER

Wie bereits erwähnt, sollte das Linkprofil stetig im Auge behalten werden. Zur regelmäßigen Überprüfung eignet sich unser hauseigenes Tool SEO DIVER. In der folgenden Anleitung zeigen wir Ihnen, wie der LinkCheck mit unserem Tool funktioniert:

Nachdem die auszuwertende Domain in das Suchfeld eingegeben wurde, können Sie sich eine Auswahl interessanter Links aus dem Backlinkprofil anzeigen lassen. Als Beispiel haben wir die Website www.stern.de ausgewählt.

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Mit einem Rechtsklick auf „Jetzt LinkCheck-Report für www.stern.de erstellen“ haben Sie nun die Möglichkeit, alle über das Tool gefundenen Backlinks auszugeben und auch auf Tendenz zu einem Bad-Link zu überprüfen. Die gesamte Übersicht wird in einer Excel-Liste erfasst.

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Nachdem der Datensatz generiert wurde, erhalten Sie eine Nachricht, dass die fertige Liste nun heruntergeladen werden kann.

Schlusswort

Wir hoffen, dass wir Ihnen einige Anregungen, wie Sie Ihr Backlinkprofil zukünftig mit den richtigen Werkzeugen im Blick behalten können, geben konnten.

Nina Fricke

Über Nina Fricke

Marketing
Nina Fricke ist als Marketing Managerin bei ABAKUS für Themen rund um klassisches Marketing, Online-Marketing und Eventmanagement im Haus zuständig. Die gelernte Mediendesignerin und studierte Marketing- und Kommunikationswirtin kennt sich nicht nur bestens mit OffPage-SEO aus, sondern verschönert nebenbei auch Grafiken und schiebt mit CSS auch mal Boxen auf der Website hin und her.
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