Nutzererfahrung (UX) verbessern: SEO Kennzahlen und Tipps
Als User Experience (UX) oder Nutzererfahrung bezeichnen Fachleute das Erlebnis eines Users bei der Interaktion mit einer Website. Sind die Emotionen eines Nutzer positiv und werden seine Bedürfnisse befriedigt, dann ist auch die Nutzererfahrung positiv.
Inhalt
- Kennzahlen, die mit der Nutzererfahrung zusammenhängen
- Sinnvolle SERPs
- Texte gliedern
- Bilder optimieren
- Interne Suchfunktion einbauen
- Hauptnavigation
- Breadcrumbs
- Mobile Nutzererfahrung
- Trustelemente
- Header und Footer
- Fazit
Die User Experience gilt als wichtiger Website-Erfolgsfaktor. Bei guter UX finden sich die User problemlos auf einer Website zurecht. Das übersichtliche Layout ermöglicht den schnellen Zugang zu den wichtigsten Informationen und die Interaktion durch die entsprechenden Bedienelemente verläuft reibungslos. Die Bedürfnisse des Nutzers sollten also bei technischen oder optischen Veränderungen stets im Mittelpunkt stehen.
Übersichtliche Gestaltung, leichte Bedienbarkeit und die schnelle Möglichkeit an die gewünschten Informationen zu gelangen, bilden dabei die Grundlage einer guten Usability (UI). Im Mittelpunkt steht also die Frage, wie schnell der Nutzer sein Ziel erreicht.
User Experience umfasst außerdem auch psychologische Faktoren wie Ärger, Freude oder Zufriedenheit. UX befasst sich mit Fragen wie: Erfüllt die Website die Erwartungen? Wie zufrieden sind die Nutzer nach dem Besuch der Website? Haben sie Vertrauen aufgebaut?
Usability bildet somit einen Teilbereich der User-Experience.
Durch Suchmaschinenoptimierung sorgen Sie für mehr Besucher auf Ihrer Website. Mit einem positiven Nutzererlebnis vergrößert sich die Chance, dass die User auch zu Kunden werden. Ohne ausreichende Besucheranzahl ist UX wertlos, während viele unzufriedene Nutzer auch keinen positiven Effekt haben.
Die Keyword Strategie beeinflusst die Gestaltung Ihrer Seite. Wenn Sie wissen, wonach Ihre Kunden suchen, können Sie Ihr Layout und Ihre Bedienelemente darauf ausrichten. Bei diesem nutzerzentrierten Design steht die Befriedigung der Nutzerbedürfnisse im Vordergrund. Optimieren Sie auf spezielle technische Fachbegriffe, dann orientieren sich auch die Sprache und der Aufbau der Seite an diesen Suchbegriffen. Bei emotional besetzten Keywords sind eine entsprechende Sprache und ein dazu passendes Layout empfehlenswert. UX-Design und SEO sind somit eine Einheit und müssen aufeinander abgestimmt werden.
Kennzahlen, die mit der Nutzererfahrung zusammenhängen
Nutzererfahrung ist zwar nicht direkt messbar, aber gute Ergebnisse bei folgenden Werten deuten auf eine positive User Experience hin:
- Ladezeit: Kaum etwas stört Nutzer so sehr wie lange Ladezeiten. Ungeduldig springen sie dann zur nächsten Website oder sind bereits schlecht gelaunt, bevor sie überhaupt mit der Website interagieren. Vermeiden Sie unbedingt diese Irritationen und sorgen Sie für schnelle Ladezeiten. Die Möglichkeiten das Laden Ihrer Inhalte zu beschleunigen sind dabei vielfältig:
- stellen Sie auf die neueste HTTP-Version um
- optimieren Sie Ihre Bilder
- minimieren Sie Ihren CSS- (beispielsweise mit dem Tool CSS-Minifier) bzw. JavaScript-Code
- lagern Sie externes JavaScript in den Footer aus
- laden Sie zunächst nur den Code für den sichtbaren Bereich
- aktivieren Sie Ihren Browser Cache.
- Dwell Time erfasst den Zeitraum, den ein Nutzer auf einer Website verweilt, die er durch eine Suchmaschine gefunden hat. Eine lange Dwell-Time spricht für eine hohe Nutzerzufriedenheit. Die ausführliche Erläuterung zu diesem Thema finden Sie in unserem Blogbeitrag Dwell Time anschaulich erklärt.
- Die Bounce Rate misst, wie viele User eine Website aufrufen und dann anschließend ohne weitere Interaktion sofort wieder verlassen. Es wird also nur ein Seitenaufruf erzeugt. Eine hohe Bounce Rate spricht meist dafür, dass die gesuchten Inhalten nicht zu finden sind oder der Content nicht hochwertig genug ist. Kommen Nutzer mit falschen Erwartungen auf die Website, wird die Suchintention nicht befriedigt. Dann erwarten die User andere Inhalte als sie tatsächlich vorfinden und springen sofort wieder ab.
- Erfolgsrate (Success Rate): Dieser Wert gibt beispielsweise an, wie viele User den Bestellprozess eines Onlineshops bis zum Ende bewältigen. Steigt eine größere Anzahl zwischendurch entnervt aus, müssen Sie diesen Prozess dringend vereinfachen, um vorzeitige Bestellabbrüche zu vermeiden. Wenn von 10 Usern, die mit einer Bestellung beginnen, nur 6 diese auch beenden, liegt die Erfolgsrate bei 60 Prozent. Dieser geringe Wert deutet auf eine unverständliche Gestaltung und eine schlechte Nutzererfahrung hin.
Optimieren Sie für eine positive Nutzererfahrung außerdem folgende UX-Elemente:
Sinnvolle SERPs
Nicht nur direkt auf der Seite, sondern auch in den Google Suchergebnissen (SERPs) spielt die Nutzererfahrung eine Rolle. Schließlich bilden die SERPs oft den Startpunkt für die Customer Journey. Nur wenn die SERPs ihm Antworten versprechen, wird der User auf sie klicken und die entsprechenden Seiten besuchen.
Hinterlegen Sie daher einen ansprechenden Title, schreiben Sie eine aussagekräftige Meta-Description und ermuntern Sie die User zum Klicken. Versuchen Sie die SERPs so zu gestalten, dass sie möglichst genaue Auskunft über die Seiten liefern, um die User-Erwartungen nicht zu enttäuschen. Schreiben Sie informative, leicht zu lesende Title-Tags und bedenken Sie, dass auch die URL zur Vertrauensbildung beiträgt. Eine seriöse URL erleichtert den Usern die Entscheidung. Fügen Sie Ihrer Metadescription zusätzlich einen Call-to-Action hinzu und steigern Sie so die Klickwahrscheinlichkeit.
Nutzen Sie unseren SERP-Snippet-Generator zur Optimierung Ihrer Meta-Tags und ändern Sie die Länge bzw. den Inhalt nach Ihren Wünschen.
Texte gliedern
Schreiben Sie gut gegliederte Texte und vermeiden Sie schwer lesbare Abschnitte ohne inhaltliche und optische Auflockerungen. Schlecht lesbarer Fließtext frustriert die Leser und senkt die Nutzerzufriedenheit. Verbessern Sie die Lesbarkeit Ihres Contents durch
- kurze Absätze
- sinnvolle Infografiken
- ausreichende Schriftgröße
- und Aufzählungen.
Bilder optimieren
Achten Sie neben der Optimierung der Bildgröße auch unbedingt darauf, die Grafiken mit Alt-Tags zu versehen. Alt-Tags beschreiben für Suchmaschinen, was auf den Grafiken abgebildet ist. Diese Zusatzinformationen unterstützen bei der Indexierung. Browser zeigen außerdem den Alt-Tag an, wenn Bilder nicht angezeigt werden sollen oder können.
Alt-Tags sollten
- individuell
- beschreibend
- und relevant sein.
Befolgen Sie außerdem die ausführlichen Hinweise zur Optimierung von Alt-Tags.
Interne Suchfunktion einbauen
Bieten Sie Ihren Usern eine interne Suchfunktion. Die Nutzer kommen so schneller an die gewünschten Informationen und die Zufriedenheit steigt. Platzieren Sie die Suche an prominenter Stelle und sorgen Sie für eine leichte Bedienbarkeit.
Auf vielen Websites befindet sich die Suche rechts oben, weichen Sie nur in Ausnahmefällen von dieser Positionierung ab. Vermeiden Sie, dass Ihre Besucher nach der Suchfunktion suchen müssen. Außerdem steht die Qualität der Suchergebnisse an erster Stelle, nur passende Ergebnisse befriedigen die Nutzerintention. Ignorieren Sie Groß- und Kleinschreibung und liefern Sie eine ausreichende Anzahl an Suchergebnissen. Bei zu vielen guten Inhalten reicht eine übersichtliche, gut gegliederte Navigation nicht mehr aus, nur mit eine internen Suchfunktion stellen Sie dann die schnelle Auffindbarkeit Ihrer Inhalte sicher.
Beispielsweise ist es in unserem SEO Forum mit seiner großer Masse an Beiträgen wichtig, eine konfigurierbare interne Suchfunktion zu haben. Sie können hier unter anderem die Suche auf Autoren oder bestimmte Unterforen beschränken, nur im Betreff oder im ganzen Text suchen, den Suchzeitraum begrenzen und die Suchergebnisse nach Ihren Wünschen sortieren. Diese umfangreichen Einstellungen ermöglichen eine individuelle Suche und eine positive Nutzererfahrung.
Video: Suchfunktion im ABAKUS Forum
Hauptnavigation
Die Hauptnavigation bildet den Kern Ihrer Webpräsenz. Stellen Sie daher sicher, dass die Navigation sich deutlich von den übrigen Elementen abhebt und in der mobilen Ansicht gut funktioniert. Platzieren Sie das Menü an einer von den Usern erwarteten Stelle (im Header oder auf der linken Seite). So sorgen Sie dafür, dass sich die Besucher schnell auf Ihrer Seite zurechtfinden. Gestalten Sie Ihre Hauptnavigation gut lesbar und beachten Sie:
- einen ausreichenden Kontrast zwischen Schrift-und Hintergrundfarbe
- eine angemessene Schriftgröße
- leicht verständliche und eindeutige Menütexte
Halten Sie die Navigation möglichst einfach und gewährleisten Sie Konsistenz. Wählen Sie einheitliche Bezeichnungen für Ihre Unterseiten und die dazugehörigen Menüpunkte. Wenn die Unterseite Über Uns heißt, dann bezeichnen Sie auch den Menüpunkt mit Über Uns und nehmen nicht etwa eine abweichende Bezeichnung wie Unsere Firma.
Eine gelungene Hauptnavigation sorgt dafür, dass die Besucher die gesuchten Informationen schnell finden und ihre Suchintention erfüllt wird. Gestalten Sie Ihre Navigation möglichst sorgfältig und ermöglichen Sie Ihren Usern eine positive Nutzererfahrung.
Breadcrumbs
Durch die Breadcrumbs erfährt der User, wo er sich in der Websitehierarchie befindet. Diese Orientierung verbessert das Nutzererlebnis. Eine unkomplizierte Navigation auf eine höhere Ebene ist nun problemlos möglich.
Im oberen Beispiel gelangen Sie schnell auf die Startseite, die Blog-Übersichtsseite oder zur Kategorieseite mit themenverwandten Beiträgen, dieser zusätzliche Service sorgt für eine hohe Nutzerzufriedenheit.
Positionieren Sie die Breadcrumbs über dem Hauptinhalt, trennen Sie die einzelnen Ebenen durch entsprechende Zeichen (») und denken Sie daran, die aktive Seite nicht zu verlinken. Heben Sie die Breadcrumbs durch kleinere Schriftart vom übrigen Inhalt ab und verdeutlichen Sie durch ein vorangestelltes „Sie sind hier:“ die Funktion dieses Inhaltselements. Gestalten Sie die Breadcrumbs unauffällig, schließlich stehen die anderen Elemente mehr im Mittelpunkt.
Mobile Nutzererfahrung
Der Googlebot indexiert im Rahmen der Mobile-First-Indexierung hauptsächlich Seiten mit dem Smartphone-Agent. Wenn für Google die mobile Ansicht besonders wichtig ist, sollte sie es auch für die Designer sein. Dabei kommt der Ladezeit auf mobilen Geräten, wegen der oft schwächeren Internet-Verbindung, eine besondere Bedeutung zu. Beachten Sie außerdem folgende Tipps:
- reduzieren Sie in der mobilen Ansicht die Anzahl der Schaltflächen
- sorgen Sie für ausreichend Platz zwischen den einzelnen Elementen
- erhöhen Sie unter Umständen die Auflösung Ihrer Grafiken, um eine optimale Darstellung auf den hochauflösenden Retina-Displays zu erreichen
- verzichten Sie auf dekorative und verwenden Sie ausschließlich informative Grafiken, um die Ladezeit nicht unnötig zu beeinträchtigen
- machen Sie Ihre Telefonnummer klickbar und ermöglichen Sie so eine schnelle Kontaktaufnahme
Trustelemente
Steigern Sie das Vertrauen in Ihre Website und fügen Sie Gütesiegel oder Zertifikate ein. Diese Auszeichnungen bekommen Sie nur, wenn Sie bestimmte Sicherheitsstandards einhalten, besonderen Service bieten oder einer Organisation angehören. Setzen Sie diese Elemente mit Bedacht ein und greifen Sie nur auf bekannte und anerkannte Siegel zurück. Verlinken Sie diese Trustelemente, damit der User die genauere Bedeutung erfährt. Dadurch steigern Sie das Vertrauen in Ihre Website.
Tipps zur Verbesserung der Nutzererfahrung
Header und Footer
Auch bei Webseiten ist der erste Eindruck oft entscheidend, deshalb ist der obere Bereich (Header) besonders wichtig. Den Usern fällt dieser strategisch wichtige Abschnitt sofort ins Auge. Die wichtigsten Informationen sollten daher bereits an dieser Stelle enthalten sein. Neben der bereits erwähnten Hauptnavigation bietet der Header Platz für:
- das Logo
- den Slogan
- Kontaktinformationen
- Links zu den Sozialen Netzwerken
- ein internes Suchfeld
Beachten Sie unbedingt, dass Ihr Header auch in der mobilen Ansicht ansprechend gestaltet ist, damit auch Smartphone-User ein positives Nutzererlebnis haben.
In den letzten Jahren nehmen die Header durch die zunehmende Verbreitung mobiler Design-Ansätze immer weniger Platz ein, genau die gegenteilige Entwicklung gibt es für den Footer. Immer mehr Elemente finden im unteren Website-Bereich Platz. Hier sind beispielsweise Links zu vielen Unterseiten verankert. Weil Nutzer sich gerne an dem orientieren, was sie schon kennen, empfiehlt es sich auch:
- das Impressum
- die Sitemap
- die Datenschutzinformationen
- die AGBs
im Footer zu verlinken und die Kontaktinformationen des Unternehmens zu hinterlegen. Auf vielen Websites findet sich hier auch die Möglichkeit, den Newsletter zu abonnieren.
Fazit
UX und SEO ergänzen einander in ihrer Wirkung. Nur das optimale Zusammenspiel dieser Faktoren ermöglicht langfristige Erfolge. Durch gute SEO kommen mehr Besucher auf die Website, anschließend ermöglichen UX-Designer eine positive Nutzererfahrung. Betrachten Sie beide Aspekte ganzheitlich. So gewinnen Sie qualifizierte Besucher, die nach einem positiven Nutzererlebnis zu Kunden werden.